MUSIK AUF EINER REISE DER VIELFALT

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Puschan Mousavi Malvani, Violine und Klavier

„Tausendsassa“ rief die FAZ aus, als Puschan Mousavi Malvani bei den Paul-Hindemith-Tagen 2020 sowohl als Violinist und Pianist auftrat. Zu seinen Interpretationen von Hindemiths Werken schrieb sie: „Es ist, als spiele er sich selbst.“

2021 lud ihn das Freie Deutsche Hochstift ein, anlässlich des Geburtstages J.W. von Goethes und der Eröffnung des Romantik Museums Frankfurt zu konzertieren. Er verblüffte sein Publikum in mehreren Konzerten, in denen er Variationen von Nicolo Paganini auf der Violine und kurz darauf Beethoven Sonaten am Klavier darbot.

Die mehrfachen Begabungen zeigten sich beim gebürtigen Frankfurter schon in früher Kindheit. Neben seiner musikalischen Ausbildung an den Instrumenten Violine, Klavier, Flöte und Gitarre hatte Puschan Mousavi Malvani eine sportliche Laufbahn als Kunstturner. Mehrfach wurde er Gau-, Hessen- und Deutscher Meister bei den Junioren im Mehrkampf. Mehrere Jahre trainierte er im Olympiastützpunkt Frankfurt, bevor ihn sein damaliger Violinprofessor Sandor Karoly vor die Wahl stellte, da dieser die vom Training abgenutzten Hände des Jungen als nicht zulässig für einen Geiger hielt. Trotz Einspruch der Trainer entschied sich der 12jährige Puschan für die Laufbahn als Musiker.

Bereits 10jährig wurde er als Jungstudent in die Klavierklasse von Theodora Lungu in Frankfurt aufgenommen. Diese war so überzeugt von seinem pianistischen Talent, dass sie ihn bat, die anderen Instrumente aufzugeben und sich ausschließlich auf sein Klavierspiel zu konzentrieren. Doch auf die Violine wollte und konnte er nicht verzichten. Dazu kam ein außerordentliches Interesse am Schreiben und Malen. All diese Tätigkeiten formten eine außergewöhnliche Kreativität, die Puschan Mousavi Malvani heute zur Verfügung steht.

„Vom Wunderknaben zum Allrounder“ titelte die FAZ ihr Portrait über den klassischen Musiker.

„Ein wunderbarer Musiker!“ hieß es bei HR2Kultur.

„Eine junge Nachwuchssensation“ nannte ihn der NDR. Eigentlich war er nur für das Abschlusskonzert der Kammermusiktage Ahrenshoop 2017 vorgesehen. Da jedoch ein Quartett kurzfristig ausfiel, stand der Geiger fast jeden Abend auf der Bühne. In verschiedensten Formationen überzeugte er nicht zuletzt auch seine Mitspieler, wie Bastian Schäfer und Janne Saskala von den Berliner Philharmonikern.

Puschan Mousavi Malvani verkörpert als Künstlertyp den Allrounder im besten Sinne des Wortes. Er überzeugt nicht nur durch seine exzellente musikalisch interpretative und virtuose Kunst an seinen Instrumenten, sondern tritt zunehmend auch mit eigenen Kompositionen auf.

An der Universität der Künste Berlin absolvierte er ein Hochbegabtenstudium in der Violinklasse von Prof. Uwe-Martin Haiberg. Danach führte ihn sein Weg zur Violinvirtuosin Priya Mitchell. Sein Klavierstudium führte er bei Theodora Lungu an der Gutenberg-Universität Mainz fort.

2009 gewann er den Förderpreis für herausragende künstlerische Leistung des Rotary Clubs Radolfzell am Bodensee bei den dortigen internationalen Musikfestspielen. Zu seiner Interpretation des Violinkonzerts von Edvard Elgar ließ der Südkurier verlauten: „Es scheint ein fast magisches Einverständnis zu herrschen […]“.

Im gleichen Jahr wurde er zum Toptalent of the Stiftfestival (Niederlande) ernannt, in der Meisterklasse von Geigenlegende Ivry Gitlis. Dort trat er als Violinist, Bratscher und Pianist auf.

Es folgte eine Einladung von Yoshika Shibata zum Meisterkurs für „Junge Solisten Berlin“. Dort erhielt er die Möglichkeit, mehrere Male mit dem Neuen Sinfonie Orchester Berlin aufzutreten.

Puschan hat sich auch einen herausragenden Namen als Initiator und Regisseur innovativer Projekte gemacht, in denen er seit 2016 zunehmend Ziele, die ihm musikalisch, menschlich und politisch wichtig sind, realisieren kann.

„Ein Hotspot für junge Künstler der Klassik“ titelte die Frankfurter Rundschau, als Puschan in seiner Heimatstadt ein Musikfestival im Thurn und Taxis Palais an der Frankfurter Hauptwache kreierte. Im Jahr zuvor bekam er die Einladung der Eventagentur Palais GmbH, ein junges Streichorchester zu gründen, nachdem er die Leitung des Frankfurt Main Kammerorchesters innehatte. So entstand das Palaisorchester Frankfurt, mit dem Puschan Mousavi Malvani drei Jahre lang zusammenarbeitete.

2016 förderte die Stadt Frankfurt Puschans Idee eines interkulturellen Musikfestivals zum persischen Neujahr im Künstlerclub Montez. Seitdem verfolgt er das Ziel, Klassik auch außerhalb des gängigen Konzertbetriebs zu präsentieren.

2018 galt sein Augenmerk Johann Seb. Bach. Dessen 333. Geburtstag feierte er u.a. im Montez Frankfurt mit den Konzertreihen „Bach für alle“ und „Klassik für alle“. In den Gesprächskonzerten verschaffte er auf persönliche Weise auch jenen Zuhörern ohne klassische Konzerterfahrung und Vorwissen Zugang zu dem großen Zyklus der Sonaten und Partiten. Der Wiesbadener Kurier schrieb über einen seiner Auftritte: „Schon beim verbalen Vortrag reißt er sein Publikum mit. Die Begeisterung und Faszination, die Puschan Mousavi Malvani für das anspruchsvolle Programm empfindet (…) ist schon bei seinen Erläuterungen vorab deutlich spürbar. Um so mehr gilt das für sein virtuoses Violinspiel. (…) Bei der Interpretation von Johann Sebastian Bachs Partita in h-Moll stellt P.

M. Malvani dann sein großes Einfühlungsverm.gen unter Beweis. Innig und packend (…) Die körperliche Spannung, die dem Spiel des Violinisten dabei zu Grunde liegt, ist jederzeit deutlich wahr zu nehmen. Beim Hauptwerk des Abends, der C-Dur-Sonate von J.Seb. Bach, überzeugt P. M. Malvani dann nicht zuletzt dadurch, dass er unaufgeregt mit Größe umgehen kann. Sei es bei den dissonanten Reibungen des Auftakts, die wie ein einsames Rufen in der Weite wirken. Sei es bei der komplexen Klarheit der Fuge (..) Sei es beim anschließenden Largo, das P. M. Malvani so mitfühlend-leidend interpretiert, dass man davon tief berührt wird.“

Für sein Konzert zum europäischen Gedenktag der Opfer des Nationalsozialismus in Orléans 2018 schrieb er einen Klavierauszug für das Violinkonzert von Szymon Laks. Laks hatte als Mitglied und später Leiter des Lagerorchesters Auschwitz überlebt.

Seine erste CD „Zwischenwelten“ schlägt eine Brücke zwischen Puschans orientalischer Herkunft und seiner westlichen Musikausbildung.

2018 kehrte er als Artist in Residence nach Ahrenshoop zurück. Unter anderem mit dem Programm, mit dem er schon früh für Furore sorgte: „Gelebtes Sonett“ (FR, 2013) hieß es über seine Interpretation der Jahreszeiten von A. Vivaldi und A. Piazzolla. „Wenn er geigt, wirkt es, als sei die Violine Teil seines Körpers, gespannt wie ein Flitzebogen von den Zehen bis in die Geigenschnecke hinein. Malvani braucht nicht (…) Silberringe und (…) halbgeschnürten Stiefeletten (…), damit sein Spiel modern und kompromisslos lebendig rüberkommt – dabei stets ernsthaft das Erbe klassischer Musik würdigend.“ (FR, 17.07.2014)

Puschan Mousavi Malvani spielt Violine aus der Werkstatt von Geigenbaumeister Jonas Gierten.

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