Frauenliebe und -leben
25. Mai 2025 | |
17:00 | |
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Schumanns „Frauenliebe und -leben“ ist ein vielschichtiges Werk, das schon literarisch eine Herausforderung ist. Schumann, der Fantast, schafft es mit seiner Musik eine weitere autobiographische Ebene in den Text von Adalbert Chamisso einzuführen. Die junge Protagonistin erzählt zu Beginn des Zykluses die Fortsetzung ihres Endes. Eine geistige Umnachtung resultiert aus gesellschaftlichen Zwängen und Erziehung junger Frauen in unserer Gesellschaft. So glaubt sie das Muttersein über sich, die verlorene Liebe und ihr eigenes Wohlbefinden stellen zu können, um ihrer Verzweiflung als unverheiratete, schwangere Frau zu entkommen. Dabei verliert sie den Bezug zur Realität, wirft ihren verstorbenen Liebhaber und ihr ungeborenes Kind in ein Bildnis, verrennt sich in der Notwendigkeit, einen Ehemann zu finden. Schumann fühlt sich nicht nur in die Rolle der jungen Frau ein, zuletzt scheint er sie in ihrer Isolation selbst zu sein – erzählt in der rein instrumentalen Coda seine Geschichte als missverstandener Mann.
Der zweite Teil des Konzerts führt Lieder von Johannes Brahms und Richard Strauß aufs Programm. Ihre Schreibstile heben sich alle voneinander ab. Brahms mit seiner unverkennbaren Geschliffenheit der Form, Strauß im Schwelgen der spätromantischen, fast schon überreizten Harmonien.
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Robert Schumann (1810-1856)
„Frauenliebe und -leben“
Liederzyklus für hohe Stimme und Klavier
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Johannes Brahms (1833-1897)
Meine Liebe ist grün
Immer leiser wird mein Schlummer
Wie Melodien zieht es mir
Die Mainacht
Richard Strauß (1864-1949)
Der Frühling
Freundliche Vision
Waldseligkeit
Cäcilie
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Sanina Martin – Sopran
Puschan Mousavi Malvani – Klavier
Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten!
Evangelische Bergkirche Frankfurt – Evangelisch-lutherische Dreikönigsgemeinde Frankfurt
Sachsenhäuser Landwehrweg 157, 60599 Frankfurt am Main