
16. März 2025 | |
19:00 | |
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„Ist es die Schönheit der Tragödie – oder die Schönheit der Ironie?“
Alfred Schnittke ist einer der spannendsten Komponisten des 20. Jahrhunderts. Seine Geschichte beginnt bei uns. Sein Vater ist gebürtiger Frankfurter und Journalist, der vor Alfreds Geburt 1934 nach Russland umsiedelt. Als Wolgadeutscher jüdischer Abstammung hat Alfred es zeitlebens nicht leicht, einen Platz zu finden. Er benennt zwei Wesenheiten, die in ihm leben. Die eine ist geprägt von seiner Ausbildung in Russland, die andere bezieht sich auf seine deutsche Herkunft. Er lässt den Konflikt für sich stehen, ist Wandlungskünstler, schreibt, um zu überleben, 60 Filmmusiken. Mit seinem Versuch, in die ernste Musik zu wechseln, wird er vom Verband der Komponisten der Sowjetunion verboten und dadurch zum Kultkomponisten der Studenten der 60er-Jahre, die seine inoffiziellen Konzerte stürmen. Er findet Freunde, Förderer und viele Feinde, wechselt zum Katholizismus und wandert mit dem Fall des Eisernen Vorhangs nach Hamburg aus, wo er eine Professur für Komposition erhält und dort 1998 stirbt. Nach einem Leben voller Widerstände wird er in Moskau beerdigt.
Seine Musik ist Spiritualität, getränkt von Einflüssen seiner Zeit und dieser ganz besonderen Wesenheit, die nicht zu formulieren ist. Wenn wir seiner Arbeit folgen, finden wir die Erlösung auf unserem langen Weg ins Nirgendwo.
Alfred Schnittke (1934-1998)
Fünf Präludien und Fuge für Klavier (1963)
Präludium As-Dur – Moderato
Präludium A-Dur – Andante
Präludium d-Moll – Presto
Präludium e-Moll – Lento
Präludium d-Moll – Maestoso
Fuge h-Moll – Andante
Fünf Aphorismen für Klavier (1990)
Dem Dichter Joseph Brodsky und dem Pianisten Alexander Slobodyanik gewidmet
Moderato assai
Allegretto
Lento
Senza Tempo
Grave
Johann Sebastian Bach (1685-1750)
Toccata c-Moll für Klavier BWV 911
Dmitri Schostakowitsch (1906-1975)
Kadenz aus Violinkonzert Nr.1 a-Moll op.77
Puschan Mousavi Malvani
Schneid dich nicht“ Hommage an Alfred Schnittke für Violine solo (2025)
Alfred Schnittke (1934-1998)
„A Paganini“ für Violine solo (1982)
Andante – Cadenz 1 – Cadenz 2
Klavier, Violine und Moderation: Puschan Mousavi Malvani
Eintritt: 30 / 15 Euro (ermäßigt) Karten an der Abendkasse ab 18.30 Uhr
Kunstverein Familie Montez Frankfurt, Unter der Honselbrücke 7 60314 Frankfurt