10. November 2024 | |
19:00 | |
Frankfurt am Main | |
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Kaum jemand schreibt so dicht im Auflösen wie Johann Sebastian Bach. Seine Partita h-Moll für Violine alleine BWV 1002 ist für mich ein klanglicher Zauberwürfel. Jeder Satz hat ein Double, einen Doppelgänger, der sich trotz harmonischer Schablone unabhängig gestaltet. Alle vier Pärchen passen ebenfalls übereinander. Hier ist so viel Musik ineinander geflochten, dass mir vor Staunen schwindelig wird. Das Werk stellt sich mir als schwebende Skulptur dar, die unsere Dreidimensionalität sprengt. Wir sind in ihr, außerhalb und rundherum davon und Teil unserer Betrachtung.
Diesmal widme ich mich in meinem Klavierzyklus „Drei Bilder“ den Geschichten hinter dem Bild. „Der Müllmann“ hat Anlehnung zu Schuberts „Der Leiermann“. Bei mir wird der Tod zum Kreislauf unseres Mülls, dem wir nicht entkommen können und der uns leise aber sicher erstickt. „Die Krähe“ trägt hinter ihrem Ruf ein Lied für uns, die der Veränderung mit Angst begegnen. „Lichthalde“ ist der Ort an dem all das Licht geparkt wird, dass ungenutzt darauf wartet recycelt zu werden.
Frederic Chopins Ballade Nr.3 ist für mich ein Gemälde, das einen Zustand der Metamorphose zeigt. Der Moment von Unwissenheit zur Gewissheit. Hinter scheinbarer Naivität verbirgt sich oft die Umkehr des Guten. Dazu eine Auswahl von Miniaturen von Walzern, Mazurkas und Nocturnes.
J.Seb.Bach: Partita h-Moll BWV 1002 für Violine alleine
„Bin ich im Spiegel – Kopfüber im Kopf – Vom Auge gedreht – Gespielt und erdacht – Bin ich Gedanke – Und Sinn.“
Allemande – Double
Corrente – Double Presto
Sarabande – Double
Tempo di Borea – Double
P.Mousavi Malvani: Drei Bilder (2024)
„Zur Mitte zieht es – Was nicht ermattet – Darum das Urlicht – das Suchende täuscht.“
Der Müllmann
Die Krähe
Lichthalde
F.Chopin: Ballade Nr.3 As-Dur op.47
„Schmal und anmutig – Erscheint deine Königlichkeit – Verheerend zu leugnen – Dass du regierst, wie es dir bestimmt ist.“
Allegretto
Auswahl von Walzern, Mazurkas und Nocturnes
Violine, Klavier und Moderation: Puschan Mousavi Malvani
Eintritt: 30 / 15 Euro (ermäßigt) Karten an der Abendkasse ab 18.30
Kunstverein Familie Montez, Unter der Honsellbrücke 7, 60314 Frankfurt