Klassik Krise: Lasst die Welt doch untergehen – ein Requiem
19. Juni 2021
Kunstverein Familie Montez

Wenn die Veränderung die Realität einholt, verändert sich der Rhythmus.
Für mich heißt das: In die Vollen gehen, solange ich noch spielen darf.
Drei Mal Chaconne (Ciaccona) für Violine allein. Mit und um Bach herum.

Max Reger nimmt den polyphonen Gedanken Bachs auf und erzeugt in seiner (zu selten gespielten) 7. Violinsonate klaustrophobische Zustände, die uns wieder auf die Spur des Wesentlichen bringen soll und kann! Schluss mit dem Theater der Selbstdarstellung.

Bela Bartoks Solosonate trägt sich gleich zu Beginn selbst zu Grabe. Dieses komplexe Geflecht zeigt, ohne Vergangenheit kann es kein Verstehen geben.

Johann Sebastian Bachs Partita d-Moll thront in der Veränderung – ist sie selbst. Seine Musik kennt keinen Stillstand – auch wenn sie nicht gespielt wird. Oder wie Yehudi Menuhin es einst formulierte: „Man sehe den kräftigen, unaufhaltsamen Fluss (….), einem Strom gleich, der sich unerbittlich zum Meer hin bewegt und doch, unendlich biegsam und fügsam, jedem Stein sich anschmiegt, jedem Hügel oder Berg und jedem geringsten Hindernis auf seiner Bahn.“

Angst, Selbstzerstörung und nun?

Wir werden es herausfinden, auch wenn wir unsere alte Welt zu Grabe tragen müssen.

Im Juli und August wird ein Open-Air-Festival vor dem Montez stattfinden, bei dem auch ich auftreten werde. Der 19.6.2021 ist diesen Sommer die einzige Möglichkeit „normal“ in die (Klassik)Krise zu gehen.

  • Max Reger (1873-1916) Sonate für Violine solo Nr.7 a-Moll:
    Allegro energico
    Vivace (Scherzo)
    Grave (Chaconne)

 

  • Bela Bartok (1881-1945) Solosonate für Violine:
    Tempo di ciaccona
    Fuga
    Melodia
    Presto

 

  • Johann Sebastian Bach (1685-1750) Partita Nr.2 d-Moll für Violine allein
    Allemande
    Corrente
    Sarabande
    Gigue
    Ciaccona

Violine und Moderation: Puschan Mousavi Malvani

19.6.2021 Kunstverein Familie Montez
Unter der Honselbrücke 7 Frankfurt Osthafenpark

Beginn: 19.30 h
Einlass: 19.00 h
Eintritt: 30 Euro /Schüler und Studenten 15 Euro
Karten an der Abendkasse ab 19.00h

Voranmeldung bei mir möglich, da die Plätze reduziert sind.

Dieses Konzert wird vom Deutschen Musikrat im Rahmen „Neustart Kultur“ gefördert.