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Ich spreche in mich hinein, um das zu finden, was ich sein will.

Kaum ein Komponist vermag so plastisch zu kompo­nieren wie Johann Sebastian Bach. Seine h‑Moll Partita für Violine alleine ist für mich ein materia­li­sierter Gedanke, der sich selbst spiegelt und wir uns in ihm. Die harmo­ni­schen Bausteine aller Sätze passen überein­ander, genauso wie die Taktanzahl. Es ist das unsichtbare Gefängnis dieser freien Musik, das mich staunen lässt und ich mich frage, ob Freiheit nur eine Illusion ist.

Aram Khach­a­turian dagegen unter­drückte als Mitglied des sowje­ti­schen Kompo­nis­ten­ver­bands so manch aufstre­benden Kompo­nisten wie Alfred Schnittke. Die Musik des in Armenien geborenen Kompo­nisten ist voller Wehklagen. Seine Solosonate für Violine ist als Monolog betitelt. Mir scheint, als wäre so mancher Gedanke hier nicht zu Ende geführt und die Angst einer neuen Einsicht allge­gen­wärtig. Dieser Monolog geht ins Leere.

Frederic Chopin erlebte seinen frühen körper­lichen Zerfall in einer Villa auf Mallorca. Nicht mehr in der Lage zu gehen, ließ er sich von seinem Diener durch das Haus am Meer tragen, in dem er Geister sah. Seine 3. Klavier­sonate h‑Moll erzählt von dem Versuch des Dialogs mit Überna­tür­lichem, der, wenn die Fieber­träume abebben, zum Monolog im Leeren wird.

Programm:

Johann Seb.Bach (1685–1750)

Partita h‑Moll BWV 1002 für Violine alleine
Allemanda – Double
Corrente – Double, Presto
Sarabande – Double
Boureé – Double

Aram Khach­a­turian (1903–1978)
Sonate- Monolog für Violine solo (1975)
Allegro non troppo
Andante sostenuto
Allegro agitato
Allegro mosso
Largo maestoso

Frédéric Chopin (1810–1849)
Sonate Nr.3 h‑Moll für Klavier op.58
Allegro maestoso
Scherzo: Molto vivace
Largo
Finale: Presto non tanto

Eintritt 30 / 15 Euro ermäßigt
Einlass 30 Minuten vor Beginn.
Kunst­verein Familie Montez
Unter der Honsel­brücke 7 60314 Frankfurt